Finde deine Berufung mit diesen Journaling-Fragen

29. Dezember 2021

Ich habe kürzlich einen Bericht darüber gelesen, in dem der Autor argumentierte, dass das Leben per se keinen Sinn zu erfüllen hätte. Es sei ein Zufall, hier auf der Erde zu sein und jetzt das Jahr 2022 anzugehen.

Möglich.
Aber nicht das, was ich glauben will.

Ich möchte glauben, dass mein Leben einen Sinn hat – weil ich ihm einen Sinn gebe!

Es ist mir herzlich egal, ob das Leben objektiv betrachtet sinnvoll ist oder einfach nur das Ergebnis von Evolution. Entscheidend ist, was ich glauben möchte. Und ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch seinem Leben einen tiefen Sinn geben kann.

Dieser Sinn ist deine Berufung.

Wie finde ich heraus, was mein Licht erstrahlen lässt?

Deine Berufung ist dein Licht für die Welt. Etwas in dir schlummert und wartet darauf, aufgeweckt zu werden. Manchmal hast du eine Ahnung, in welche Richtung es dabei gehen könnte – vielleicht bist du kreativ und träumst insgeheim von einem Design-Studio oder du siehst dich in einem anderen Leben auf der Bühne und begeistert tausende Menschen mit deinem Gesang.

Ich persönlich liebe es, mich diesen wichtigen Dingen schriftlich zu nähern. Es gibt diverse andere Herangehensweisen, beispielsweise durch persönliches Coaching, aber ich mag es einfach.

Nur du, ein Zettel (oder Notizbuch) und ein Stift.

Nimm dir mindestens eine halbe Stunde Zeit, um in Ruhe über die folgenden Fragen nachzudenken.

Wenn du magst, beginne mit einer kleinen Meditation: Setze dich aufrecht hin, atme ein paar Mal tief ein und aus und konzentriere dich darauf, welche Gefühle aktuell in deinem Körper spürbar sind.
Wenn du gläubig bist, nimm Kontakt zu Gott, der Liebe, auf und bitte sie darum, dir die Antworten auf folgende Fragen zu geben.

Frage 1: Was ist dir im Leben wichtig?

Die Dinge, die dir im Leben wichtig sind, willst du langfristig um dich haben und können zu deiner Berufung gehören. Für die einen ist es, Kinder zu haben, für andere, Mitmenschen zu helfen. Wieder anderen ist Status wichtig.

Hinterfrage, warum dir die einzelnen Punkte wichtig sind.
Was ist es, das dir an Freiheit, am Muttersein oder an Reichtum gefällt? (Oder was auch immer du als Antwort aufschreibst)

“Warum?” ist die wichtigste Frage auf dem Weg zu deiner persönlichen Erleuchtung.

Frage 2: Wenn du nicht scheitern könntest, es niemanden stören würde und du alles Geld und Zeit der Welt hättest: Was würdest du am liebsten jeden Tag tun?

Wir haben mehrheitlich als Kinder gelernt, dass das Leben kein Ponyhof ist, sich unsere Wünsche oftmals nicht erfüllen und es sogar kontraproduktiv ist, groß zu denken. Scheitern wurde uns als schlecht verkauft.
Es zählt nicht der Versuch, sondern das Ergebnis. Dem Schulsystem ist es beispielsweise egal, ob du in der ersten Klasse schon lesen kannst und dort eine Begabung hast, dafür aber in Mathe scheiterst. Es wird knallhart verglichen, deine Ergebnisse (nicht Bemühungen!) werden bewertet und du hast bereits in diesem jungen Alter gelernt, dass niemand danach fragt, was dir eigentlich liegt.

Scheitern ist nicht schlimm, sondern gehört zum Erfolg dazu.

Unsere Gedanken halten uns immer wieder davon ab, groß zu denken. Irgendjemand hat anscheinend mal beschlossen, dass man “realistisch” sein müsse und seither werden unsere Aussagen und Träume daran gemessen, ob sie realistisch sind.

Das ist Unsinn.

Ohne unrealistische Ziele ist es schwer, die Marschrichtung herauszufinden. Wie willst du deinen innersten Kern freilegen und dein Licht befreien, wenn du dich noch nicht einmal gedanklich darauf einlassen darfst, ein vollkommen anderes Leben zu führen?

Hab keine Angst.
Du bist immer und stets zu 100 % geliebt und liebenswert – egal, was du tust. (Ich wiederhole: EGAL, WAS DU TUST!)

Du darfst träumen.
Du darfst unrealistisch sein.
Du darfst dich in ein anderes Leben wünschen.
Du darfst als Mutter davon träumen, als Single durch die Welt zu reisen.
Du darfst als Single davon träumen, Kinder zu haben.
Du darfst und wirst Dinge tun, die andere nicht verstehen. Das ist vollkommen in Ordnung und nicht dein Problem.

Also: Wie sähe dein Leben aus, wenn alles möglich wäre?

Wer wärst du, was tätest du und was hättest du?

Frage 3 hilft dir bei der Antwort:

Frage 3: Was bringt dir Freude? Wann fühlst du dich vollkommen “bei dir”?

Bestimmt kennst du diese Momente, in denen du das Gefühl hast, ganz du selbst zu sein. Mir geht das beispielsweise so, wenn ich schreibe (besonders beim Journaln). Vielleicht ist das bei dir so, wenn du mit deinen Kindern kuschelst oder wenn du alleine auf Reisen bist.

Überlege mal, wann du das letzte Mal richtig tiefgehende Freude erlebt hast.

Wann hast du zuletzt tiefe Zufriedenheit bei einer Tätigkeit verspürt? Was hast du da gemacht?

Was erfüllt dich?

Wann hast du das Gefühl, innerlich zu leuchten?

Frage 4: Was fällt dir leicht, anderen aber schwer?

Es kann schwierig sein, die eigene Bestimmung zu finden, weil sie für uns so selbstverständlich ist und das Selbstverständliche hinterfragen wir nicht.

Mir fällt es leicht, schwierige Texte oder Informationen in leichte Sprache zu übersetzen. Ich dachte immer, dass das jeder kann, bis ich das Gegenteil feststellte.

Erst der Vergleich mit deinen Mitmenschen lässt dich deine Stärken erkennen.

Annika Bühnemann

Auf einem Planeten, auf dem jeder Spitzenleistung erbringt, fühlt sich jeder normal. Die besonderen Talente werden nicht vorsätzlich ausgelebt und verfeinert, weil sie gar nicht erst bewusst werden.

Wo liegen deine Stärken?
Was macht dich aus?
Wer wärst du gerne und was würdest du gerne weiter ausbauen?

Frage 5: Wie sieht eine typische Woche in deinem Traumleben aus?

Lass uns nun einmal die Ergebnisse zusammennehmen und eine (unrealistische?) Traumversion deines zukünftigen Lebens erschaffen.

Schreibe im Präsens auf, wie dein Leben aussehen könnte, wenn Zeit und Geld keine Rolle spielen würden. In diesem Traumleben darfst du alle Tabus brechen. Du darfst dich als Single beschreiben, obwohl du Kinder hast – und umgekehrt. Du darfst dich als Mann beschreiben, wenn du eine Frau bist – und jede Schattierung dazwischen.

Mache dir zunächst über deinen Traumtag Gedanken (wann, wo und mit wem wachst du auf, was tust du nach dem Aufstehen, wie verbringst du den Tag, etc.) und erweitere das dann auf eine typische Woche.


Bist du deiner Berufung näher gekommen? Weißt du, was du eigentlich willst, wenn du mal alle hemmenden Gedanken außen vor lässt?

Prima. Dann ist es jetzt an dir, an diesen Gedanken zu arbeiten.

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