Mehr Zeit haben – Wie geht das?

11. Dezember 2022

“Ich habe keine Zeit für das, was ich machen will..” Wie sehr kannst du dich mit diesem Satz verbinden? Die meisten Menschen sind gerade in der Adventszeit sehr gestresst und verlieren den Bezug zu sich und ihren Wünschen.

Es gibt keine absolute Zeit

Die Menschheit hat sich darauf geeinigt, dass eine Minute aus 60 Sekunden besteht und 60 Minuten eine Stunde ergeben. Der Tag wird entsprechend aufgeteilt und unsere 7-Tage-Woche geht auf die Babylonier zurück, die den Monat in Anlehnung an die Mondphasen in 28 Tage mit 4 mal 7 Tagen als Unterteilung aufgeteilt haben.

Das sind gedankliche Konstrukte, die uns helfen, uns zu orientieren. Spätestens seit Albert Einstein wissen wir aber auch, dass Zeit relativ verläuft. Eine Minute fühlt sich manchmal wie eine Stunde an – und umgekehrt.

Bei Gott gibt es keine feste Zeit: “Was für uns ein Tag ist, das ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie ein Tag.” (2. Petr. 2.8)

Ich glaube, dass Zeit nicht linear verläuft, sondern eher parallel – auch wenn sich das mein Verstand nur schwerlich vorstellen kann. Es ist dennoch für mich die logischste Erklärung.

Wir nutzen Zeit, um Veränderung zu messen.

Das bedeutet: Es gibt eine unendliche Anzahl verschiedener Situationen, die alle bereits existieren. Du kannst dir das wie bei einem Filmprojektor vorstellen:

Du siehst einen Film, der aber genau genommen einfach nur aus unzähligen Einzelbildern besteht, die hintereinander ablaufen.

Jedes Bild davon ist eine Variante der Wirklichkeit.

Alle Varianten existieren in der Theorie, aber nur eine davon ist für dich “aktiv” – genau das, was du als “Hier und Jetzt” erlebst.

Zeit ist dehnbar. Du kannst beeinflussen, wie viel Zeit eine Veränderung braucht (immer in Abhängigkeit von Gott, der das letzte Wort hat). Das gibt dir eine großartige Freiheit:

Du entscheidest dich für mehr Zeit

Bei uns zu Hause ist es morgens oft stressig gewesen, weil ich wollte, dass die Kinder um spätestens 8 Uhr aus dem Haus sind.

Jeden Tag gab es deswegen Diskussionen, “zieh endlich deine Schuhe an” und “warum bist du noch nicht fertig?” Von innerem Frieden und Gelassenheit fehlte jede Spur. Die Meute verließ regelmäßig um 8:10 oder noch später das Haus.

Dann habe ich zwei Dinge beschlossen:

  • Ich versteife mich nicht mehr auf 8 Uhr, sondern nehme, was kommt.
  • Ich werde mich morgens unter keinen Umständen stressen lassen, sondern die Zeit genießen und rechtzeitig mit allem fertig sein.

Das Ergebnis: Seit zwei Wochen sind mein Mann und die Jüngste um Punkt 7:35 aus dem Haus (sie fahren gerade mit dem Zug zur Kita und zur Arbeit) und meine Älteste und ich fahren regelmäßig zwischen 7:55 und 8:10 zum Kindergarten. Das Witzige: Ich bin mittlerweile die, die zuletzt angezogen und fertig ist.

Der Morgen verläuft viel entspannter und wir sind dennoch pünktlicher als vorher.

Und das nur, weil ich mich entspannt habe, bevor ich mehr Zeit hatte. Weil ich gelassen war, bevor ich mein Ziel erreicht hatte.

Ich habe mir meine gewünschte Zukunft überlegt und mich in sie hineingefühlt: Wie würde ich mich fühlen, wenn das meine Realität wäre? Dieses Gefühl habe ich aufleben lassen.

Wenn du also im Advent mehr Zeit für dich haben möchtest, dann steht dir diese Option immer bereit – vielleicht glaubst du nur nicht daran. Wenn du eine Sache für unmöglich hältst, dann ist es schwierig, sie zu realisieren.

Journaling-Aufgabe:
Wie würde ich mich fühlen, wenn ich mehr Zeit für das hätte, was ich liebe?
Wie wäre es möglich, Zeit dafür freizumachen?

Das ist die Herangehensweise der so genannten “weiblichen”, eher intuitiven Seite der Königstochter.

Es gibt aber auch eine strategischere. Hier eine Zusammenfassung:

Beobachte zuerst einmal achtsam, wie du deine Zeit aktuell einsetzt. Nimm dir dazu dein Journal oder die Vorlage der nächsten Seite und trage zwei Wochen ein: einmal die aktuelle und dann beobachtest du die kommende Woche. Es geht zunächst darum, herauszufinden, wie der IST-Zustand deiner Planung ist, damit du dann Veränderungen vornehmen kannst. Achte besonders auf die Dinge, über die du stressige Gedanken hast wie “Ich muss …”.

Du musst gar nichts.

Schreibe nach den zwei Protokollwochen in einer Liste auf, was du alles gemacht hast und fasse gleichartige Dinge zusammen. Das könnte dann ungefähr so aussehen:

  • Kinder versorgen
  • Fahrtzeit von A nach B
  • Arbeiten
  • Social Media
  • Haushalt
  • Einkaufen

Umkreise die Dinge, die für dich das wichtigste in deinem Leben sind und auf die du nicht verzichten willst.

Welche Dinge tust du, die nicht förderlich für ein freies & wunderbares (also erfülltes) Leben sind?

Dann planst du für die kommende Woche 3 Dinge ein, die zwingend erledigt werden müssen. Das kann ein Arzttermin sein, aber auch “Zeit zum Lesen”.

Liste alle offenen To Dos auf einem Zettel auf, um sie aus dem Kopf zu kriegen.

Lege anschließend Zeiträume in deinem Kalender fest:

  • Fokuszeit (ungestörte Zeit zur Erledigung wichtiger Dinge)
  • Freizeit (Zeit für dich)
  • Arbeitszeit
  • Pufferzeit

Füge die To Dos in die Zeiträume ein. Da du über deine Zeit bestimmst, kannst du auch festlegen, wie lange eine Sache dauert – und für Unvorhergesehenes hast du Puffer.


Hier findest du eine PDF zum Ausfüllen und ein Beispiel dazu.

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