Podcast 60: Was ich von “Schattenarbeit” gelernt habe

060 – WAS ICH VON “SCHATTENARBEIT” GELERNT HABE – Transkript Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge hier bei frei & wunderbar, deinem Podcast für ein erfülltes Leben. Mein Name ist Annika Bühnemann und wir sprechen heute über Debbie Ford und ihr Buch „Schattenarbeit“. Es ist ja die 60. Folge und alle zehn Folgen stelle ich ein Buch vor, das mich auf meinem Weg begleitet hat, das mich inspiriert hat, das mich vielleicht auch in irgendeiner Weise geprägt und beeinflusst hat. Und das ist heute das Buch „Schattenarbeit. Wachstum durch die Integration unserer dunklen Seite“ von Debbie Ford, erschienen bei Goldmann. Das Buch ist schon sehr alt, ich glaube, es wurde in den 90ern geschrieben und hat aber meiner Meinung nach nichts von seiner Aktualität verloren, sondern ist immer noch einfach anwendbar. Und ich glaube, das ist das Buch, in dem ich bisher am allermeisten markiert habe. Ich habe so viele Zitate hier und würde sie am liebsten alle vorlesen, weil ich sie alle so wichtig finde. Aber wir werden uns nur auf ein paar beschränken, damit ihr vielleicht auch seht, in welche Richtung dieses Buch geht. Die Theorie dieses Buches ist relativ leicht erklärt: Und zwar geht es darum, seine sogenannten „Schattenseiten“, das heißt alle unterdrückten Eigenschaften, die einen ausmachen, nicht weiter unterdrückt und verleugnet, sondern sie quasi umarmt und integriert, das heißt akzeptiert, als Bestandteil seiner Persönlichkeit auch annimmt. Ich finde es sehr schön, erklärt wie die Autorin dieses Thema vorstellt. Und zwar sagt sie: Man kann sich vorstellen, wenn man geboren wird und noch ganz klein ist, dann lebt man sozusagen wie in einem großen Schloss, in dem ganz viele Räume sind. Und hinter jedem Raum ist eine Eigenschaft, ein Gefühl, eine Eigenschaft, ein Identitätsfaktor. Und wir gucken uns alles eigentlich neugierig an. Kinder, die noch sehr klein sind, gehen sehr neugierig durch die Welt und nehmen sich auch einfach erstmal so an, wie sie sind. Unsere Kleine ist jetzt drei Jahre alt, die lügt auch ganz gerne mal und findet das nicht schlimm und findet nicht, dass es eine Sache ist, die irgendwie negativ ist. Das heißt, wir haben als Kinder erst einmal eine ganz ungezwungene Herangehensweise an alles, was uns ausmacht. Wir bewerten uns nicht, sondern sind einfach nur wir selbst. Je älter wir werden, desto mehr werden wir von unseren Eltern und von anderen Erwachsenen darauf hingewiesen, dass manche dieser Eigenschaften wünschenswerter sind als andere. Wir werden darauf hingewiesen, dass man zum Beispiel nicht lügen soll, dass man nicht gemein sein soll oder unfair oder was auch immer. Diese ganzen negativen Sachen, die wir eben mit uns rumschleppen. Und als Kinder hören wir natürlich auf unsere Eltern und Erwachsenen. Es wird uns auch so ein bisschen vorgelebt, dass unser Selbstwert und unser Wert, geliebt zu werden, davon abhängt, wie wir uns verhalten. Das heißt, wenn ich ein gutes Mädchen bin, dann werde ich mehr geliebt. Und wenn ich ein böses Mädchen bin, dann werde ich weniger geliebt. So einfach ist das in unserem Gehirn gestrickt und die meisten Erwachsenen sind sich auch gar nicht so sehr darüber bewusst, dass sie genau das mit ihren Aussagen auch noch untermauern. Das führt aber nun mal dazu, dass Kinder in den ersten sechs Jahren lernen, sich anzupassen und Verhalten und Eigenschaften ausbilden und mehr zeigen, die ihnen „mehr Liebe bringen“. Und manche Eigenschaften unterdrücken und an sich selbst auch einfach versuchen ab zu auszuklammern, die eben dazu führen, dass mit ihnen geschimpft wird oder so in diese Richtung. In diesem Buch beschreibt das Debbie Ford so, dass man anfängt, manche Türen in diesem großen Schloss abzuschließen, manchmal richtig zu vernageln und nie wieder einen Blick dahin zu werfen. Und dann kann es passieren, dass man so viele Türen schließt, dass man auch vergisst, dass man in einem Schloss wohnt im schlimmsten Fall findet man sich nachher in einer Zweizimmerwohnung wieder und fühlt sich irgendwie eingeengt und hat gar keine Freiheit und fragt sich, woran es liegt. Das Buch dreht sich nun darum, diese sogenannten Schattenseiten wieder an die Oberfläche zu holen. Also das, was wir als Kinder unterdrückt haben, um geliebt zu werden, hat also ganz viel mit dieser „inneren Kind Arbeit“ zu tun. Und diese Schatten anzusehen und zu akzeptieren, dass all das ein Teil von uns ist, der aber ja nicht zwingend ausgelebt werden muss. Das bedeutet, ich akzeptiere, wenn ich diese Schattenarbeit mache, dass zum Beispiel Lügen etwas ist, das als Veranlagung in mir drin ist. Die Theorie dahinter ist, dass alle Menschen zu allen Fähigkeiten eine gewisse Veranlagung haben. Jeder von uns hat die Fähigkeit, fair oder unfair zu handeln. Jeder von uns hat die Fähigkeit, liebevoll zu sein oder lieblos. Und so geht natürlich das ganze Spektrum der Möglichkeiten. Ich glaube, ich hatte mir auch ein paar Eigenschaften markiert, die wir gerne unterdrücken. Ich lese mal so ein paar Wörter oder Begriffe vor und du kannst ja selber überlegen, ob du sagen kannst „Ja, ich bin das und das“ oder „Ich kann das und das sein“ fängt bei mir an hier mit „gierig“. Ich kann gierig sein. Hier steht „lügen“. Manchmal bin ich vielleicht eine Lügnerin. „Versager“. Häufig versage ich bei den Dingen, die ich mir vorgenommen habe. „Böse, hinterhältig, ekelhaft, dumm, unbedeutend, skrupellos, manipulierend, überheblich angeberisch“ usw. Also es gibt eine super lange Liste von positiven und negativen Eigenschaften, die man mal prüfen kann. Die ist noch nicht einmal vollkommen, sondern eher so ein Anhaltspunkt. Ein paar Zitate, die mich in diesem Buch sehr inspiriert haben, möchte ich auch gerne mal mit euch teilen. Die erste Notiz, die ich hier habe, ist auf Seite neun, dort heißt es: „Dunkel [also dunkle Seiten] heißt nicht nur negativ, es umfasst all das was außerhalb des Lichts unseres bewussten Gewahrseins liegt. Also es ist alles das Dunkel, dessen wir uns gerade nicht bewusst sind.“ Da finde ich, wird auch schon deutlich, dass mit „Dunkel“ und „Schatten“ nicht immer unbedingt negative Sachen gemeint sind, sondern einfach Sachen, denen wir uns jetzt gerade nicht wirklich bewusst sind. Interessant fand ich eine Sache: „Die Anfangsphase einer therapeutischen Beratung ist das Bekenntnis ganz ähnlich wie die ehrwürdige katholische Einrichtung der Beichte.“ Das fand ich insofern interessant, weil ich ja selbst immer ganz gerne den Kontext zur Bibel herstelle. Buße ist nichts anderes als eine Neuausrichtung. Ich habe ein Ziel und richte mich immer wieder neu nach diesem Ziel aus und gucke, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Buße heißt eben, sich selbst zu bekennen. Oder bin ich wo falsch gegangen? Und sich dann wieder neu auszurichten und zum Ziel zu gehen. Das gleiche wird auch tatsächlich in Therapien gemacht. Ihr kennt bestimmt den Klassiker der „Anonymen Alkoholiker“, dass man dort hingeht und sagt: „Hallo ich bin Annika und ich bin Alkoholikerin.“ Dieses Bekenntnis, in der Gruppe auszusprechen, was gerade Tatsache ist, ist ein wichtiger Bestandteil dieser Art der Therapie. Hier ein paar andere Zitate von Debbie Ford: „Ich musste lernen, diese Verhaltensweisen anders zu benutzen, sie nicht unterdrücken, sie nicht verleugnen, sondern einfach nur anders benutzen.“ Das ist vielleicht ein bisschen irreführend, weil man denkt: Ich will aber nicht zum Beispiel böse sein. Aber es ist ein bisschen schwierig, das ganze Buch in wenige Sätze zu quetschen. Ich glaube, es heißt, dass man einfach nur akzeptiert, dass diese Veranlagung in einem drin ist und man dennoch entscheiden kann, wann und wie ich so etwas umsetze. Ich nehme ein Beispiel: Ich möchte vielleicht in meinem normalen Alltag nicht gewalttätig sein. Das heißt, wenn ich keine Schattenarbeit gemacht hätte, würde ich sagen „Ich bin nicht gewalttätig, ich stoße das von mir ab. Ich kann gar nicht gewalttätig sein.“ Statt das aber abzustoßen und zu unterdrücken, will ich es lieber akzeptieren und sagen: „Unter bestimmten Umständen wäre ich vielleicht gewalttätig.“ Zum Beispiel wenn jemand mir meine Kinder wegnehmen will würde ich ihm im Gegenüber wahrscheinlich Gewalt antun. Oder wenn ich anders aufgewachsen wäre, dann hätte ich womöglich diese Veranlagung zur Gewalt höchstwahrscheinlich weiter ausgebildet. Das heißt, diese Veranlagung wäre in mir drin, sie wäre dann auch ausgebildet worden und ist es jetzt nur nicht, weil ich so und so aufgewachsen bin. Unter anderen Umständen, in einer anderen Zeit oder in einem anderen Teil der Erde sähe das vielleicht ganz anders aus. Ich mag gerne an diesem Buch, dass es diesen Gedanken, der das universelle Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt, indem, wie die Bibel das ja auch macht, gesagt wird: Wir Menschen sind alle miteinander verbunden. Jeder von uns hat die gleiche Veranlagung. Nicht jeder hat die gleichen Chancen. Nicht jeder ist gleich aufgewachsen. Es sind keine fairen Voraussetzungen für jedermann. Wir sind nicht alle auf Stand Null und können von da aus starten, sondern wir haben völlig unterschiedliche Voraussetzungen. Aber alle haben die gleichen Veranlagungen für ihre Fähigkeiten. Das ist eine Sache, über die ich auch nachgedacht habe und die ich eigentlich sehr schön finde, denn ich habe eine kleine Übung damit verknüpft. Und vielleicht ist es eine Übung, die du auch machen möchtest. Ich mache diese Übung eigentlich immer noch regelmäßig. Ich bin mit offenen Augen durch die Welt gegangen, zum Beispiel wenn ich im Bus saß oder unterwegs war. In der Innenstadt und habe mir die Leute angeguckt und habe bei jedem Menschen immer im Kopf zu mir gesagt „Du bist wie ich, ich bin wie du.“ Das wäre ich, der Obdachlose, der in der Mülltonne wühlt. Wenn ich so einen Lebenslauf gehabt hätte. Wenn ich diese Erziehung gehabt hätte. Wenn mir das und das und das passiert wäre. Wenn mein Mindset in der und der Art vielleicht sogar beeinträchtigt worden wäre. Oder der korrupte Politiker, das wäre ich, wenn ich vielleicht in dieser Position wäre mit den Erfahrungen und den Bedürfnissen, die dieser Mensch hat. Vielleicht wäre ich dann auch so, dass ich zum Beispiel korrupt wäre. Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht wäre es auch nicht so, aber ich weiß, dass diese Veranlagung in jedem Menschen drin ist. Jeder hat diese Versuchung und es ist ein wichtiger Schritt zu erkennen, dass dem so ist, dass wir alle insofern gleich sind, als dass wir die gleichen Veranlagungen haben. Ich lese noch mal den Kontext von diesem Zitat vor, das ich gerade vorgelesen habe: „Erst als ich meine Schattenseite in den Blick nahm und deutlich erkannte, was andere mein ‚negatives Verhalten‘ meinten, entdeckte ich auch die Gabe, die in jedem dieser Charakterzüge enthalten war.“ Jetzt kommt das Zitat von vorhin: „Ich musste nur lernen, diese Verhaltensweisen anders zu benutzen, sie nicht unterdrücken sie nicht verleugnen, einfach nur anders benutzen. Ich habe jetzt verstanden, wie außerordentlich wichtig es ist, ein integriertes Leben zu führen, das heißt mir zu erlauben, alle Aspekte, die mich ausmachen, zuerst wahrzunehmen und dann in einem größeren Ganzen zu vereinigen. Die, die ich als positiv nenne und die, die andere und ich negativ nennen.“ Dieses Integrieren wird im Buch natürlich auch beschrieben, mit verschiedenen Übungen usw. Und auch hier wird das klassische Prinzip der Projektion dargestellt. „Projektion“ in der Psychologie hat mehrere Bedeutungen, aber in diesem Kontext bedeutet es, dass man in seiner Umwelt das besonders wahrnimmt, was bei einem selbst gerade ein großer Punkt ist, den man bearbeiten sollte. Das heißt, wenn ich um mich herum nur noch Leute habe, die gewalttätig sind, dann ist das eine – so ist die Theorie hier im Buch –Einladung an mich, mal zu sehen, wo ich selbst gewalttätig bin, mir selbst gegenüber oder anderen gegenüber oder unter welchen Umständen ich gewalttätig wäre. Also inwieweit diese Seite bei mir vielleicht gerade unterdrückt ist. Denn die Theorie lautet, dass wir so gut darin sind, unsere eigenen Eigenschaften zu unterdrücken, die wir nicht haben wollen, dass wir sie bei uns selbst wirklich einfach nicht mehr wahrnehmen. Auch nicht wahrnehmen können. Es ist ja super schwierig, etwas zu sehen, was man nicht sehen will. Und die Theorie aus dem Buch besagt, dass man eben das, was man lernen soll, in seiner Umwelt wahrnimmt. Also man spiegelt das. Deshalb Projektion. Ich projiziere meine eigenen To Dos auf meine Mitmenschen. Und ich nehme ganz besonders das wahr, was eigentlich mir gilt. Deshalb ist hier im Buch immer die Frage nach dem Motto „Wer triggert dich in deiner Umwelt? Über wen kannst du dich so richtig aufregen? Wer ärgert dich maßlos?“ Genau das ist dann eine Einladung. Dieser Mensch ist eine Einladung an dich, zu überlegen, wo du genau so bist wie er. Was dich ärgert. Und das ist, glaube ich, ein großer Punkt, an dem viele sagen: „Das trifft nicht auf mich zu, so bin ich nicht.“ Ich habe das auch schon in vielen Coachings gehabt, vor allem im Bereich Beziehungscoachings ist das häufig der Fall. Die typische Schwiegermutter zum Beispiel. Warum regt sie einen so auf? Weil sie übergriffig ist oder weil sie manchmal falsch ist. Also ich bin froh, dass ich keine solche Schwiegermutter habe. Aber es gibt diese Fälle ja, wo man das Gefühl hat, unerwünscht zu sein. Das sind super Einladungen um zu sehen: Wo verhalte ich mich selbst denn übergriffig? Entweder mir gegenüber, das heißt wo achte ich meine eigenen Grenzen nicht? Warum bin ich mir selbst gegenüber übergriffig? Oder bei meinen Kindern? Oder bei meinem Mann? Oder bei meinen Freunden? Das ist immer eine herzliche Einladung an sich selbst, darüber nachzudenken, weil man eben dadurch eigentlich ganz gute To Dos erkennen kann und das Spannende ist, wenn man so eine Sache mal integriert hat, dann triggert sie einen nicht mehr. Das habe ich bei mehreren Sachen selbst auch schon gemerkt. Wenn ich Menschen habe, die mich triggern und ich arbeite damit, dann verschwinden diese Menschen entweder kurioserweise aus meinem Leben oder es triggert mich nicht mehr. Also sie tun immer noch das gleiche, aber es stört mich irgendwie nicht mehr. Es hat natürlich damit zu tun, dass man auch seine Gedanken usw. über diese Person und über diese Handlung oft mit der Integration verändert. Ich lese noch ein paar Zitate vor: Seite 117: „Wir müssen bereit sein, alles zu lieben, was wir fürchten.“ Das ist natürlich eine große Aufgabe und erinnert mich auch so ein bisschen an „liebe deine Feinde“ ist vielleicht ein bisschen eine andere Richtung, aber finde ich auf jeden Fall ganz spannend. „Kein Ereignis als solches ist schmerzhaft, sondern es ist immer eine Frage der Sichtweise.“ Das ist so mit dem Thema „Tod“. Der Tod per se ist erstmal neutral. Sonst wären wir jeden Tag traurig, weil jeden Tag, jede Sekunde sterben irgendwelche Menschen Aber der Tod ist für uns nur dann besonders schmerzhaft, wenn es sich um jemanden handelt, den wir kannten, den wir vielleicht geliebt haben, weil wir dann über den Verlust anders denken, als wenn einfach irgendwo irgendjemand stirbt. Hier sind ein paar tolle Übungen drin, die ich euch gerne ans Herz lege. Ich werde auch gleich mit einer Übung enden, die ich ganz toll finde, aber ich werde noch ein paar Zitate noch vorlesen: „Hier ist es ist in der Zeit Ihrer Leidenschaft für sich selbst zu entfesseln, die Liebe zu finden zu allem, was Sie sind.“ Auch schön. „Wollen Sie mehr Liebe, dann geben Sie sich mehr Liebe.“ Also das soll auf diese Polaritätsprinzip einwirken. Was ich mir selbst Gutes tue, das widerfährt mir auch in der Welt. Das widerfährt auch meinen Mitmenschen. Was ich anderen Gutes tue, soll auch mir selber widerfahren. Also das ist immer so ein Geben und Nehmen. Und wenn ich mich nach mehr Liebe sehne, dann ist das nichts, was die Mitmenschen mir geben müssen, sondern ich bin dafür verantwortlich, dass ich mehr Liebe in mein Leben hole. Vergebung ist ein Riesenthema. Hier ist eine Übung: Machen Sie eine Liste mit Menschen, denen Sie vergeben wollen. Schreiben Sie allen einen Brief. Und so weiter und so fort. Also, ich kann euch das nur empfehlen. Ich möchte enden mit einer Übung, die ich aus diesem Buch genommen habe, die auch in meinem Journaling-Kurs mit drin ist. Und zwar schreibst du eine Tabelle und in die linke Spalte schreibst du „Ich liebe mich, dann und dann.“ Wann liebst du dich? Ich liebe mich, wenn ich so und so aussehe, wenn ich so und so bin. Wenn ich das und das mache, wenn ich das und das habe, wenn ich das und das kann. Und in die rechte Spalte kommt, dann „Ich liebe mich nicht oder ich mag mich nicht, wenn ich so und so“ Und das wird dann einfach verglichen. Ich habe die Übung etwas abgekürzt, sie ist eigentlich ein bisschen länger, das werdet ihr in dem Buch dann sehen. Dann kann man erst einmal herausfinden, wo man überhaupt bei sich selber steht und das natürlich hinterfragen: Warum liebe ich mich, wenn ich geschminkt bin mehr, als wenn ich nicht geschminkt bin? Oder warum liebe ich mich, wenn ich produktiv bin? Aber ich mag mich nicht, wenn ich faul bin. Das ist ganz interessant, sich wirklich mal aufzuschreiben, Wann mag ich mich eigentlich nicht? Weil das ist immer ein Hinweis auf die Eigenschaften, die wir haben und die in uns stecken und die es noch zu akzeptieren gilt. Deshalb habe ich das ein bisschen abgekürzt, auch natürlich um diese Frage nach dem Motto „Ich bin doch nicht so, so würde ich nie im Leben sein. Ich bin doch nicht so wie Hitler. Ich könnte nie einen Krieg anzetteln“ oder was auch immer. Auch darauf wird eingegangen, weil es eben ganz viel um diese Frage der Sozialisierung geht. Wenn du so sozialisiert worden wärst wie diese Menschen, hättest du vielleicht auch diese Eigenschaften in dir. Das sind einfach spannende Gedankenexperimente, um auch einfach sich selbst noch ein bisschen besser kennenzulernen. Und deshalb möchte ich dir dieses Buch also sehr gerne ans Herz legen: Debbie Ford. Schattenarbeit. Wenn dir das Buch gefällt, lass es mich gerne wissen. Und wenn du einen Buchtipp an mich hast, dann bin ich natürlich auch immer sehr dankbar. Ich lese unheimlich gerne und bilde mich natürlich auch darüber gerne weiter. Also falls du mal einen super Buchtipp im Bereich der Selbsthilfe hast, lass es mich gerne wissen. Ansonsten hören wir uns nächste Woche wieder. Macht es gut. Bis dann. Tschüss.

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