Podcast 59: Überfordert? Standortanalyse mit dem Lebenswelt-Modell

059 – ÜBERFORDERT? STANDORTANALYSE MIT DEM LEBENSWELT-MODELL – Transkript Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge hier bei frei & wunderbar, deinem Podcast für ein erfülltes Leben. Wir sprechen heute über das Thema „Standortanalyse“. Was immer zum Thema wird, wenn man das Gefühl hat, irgendwie überfordert zu sein, nicht mehr so richtig zu wissen, wohin es gehen soll. Vielleicht kennst du das, vielleicht kennst du solche Phasen oder bist sogar in so einer Phase drin, in der du das Gefühl hast, dass dir alles zu viel wird, dass du dich zerreißen müsstest, um alles zu schaffen, dass die beste Organisation nicht ausreicht, um all das zu tun, was du eigentlich tun möchtest. Und da schneide ich schon mal ein Kernthema an, dass du vielleicht auch das Gefühl hast, nicht so leben zu können, wie du eigentlich gerne leben möchtest. Meiner Erfahrung nach ist das häufig ein darunter liegender Grund, der uns oft gar nicht wirklich bewusst ist, der aber dazu führt, dass wir uns so aus der Balance geworfen fühlen. Ich möchte in dieser Folge mit einem Modell arbeiten, das ich persönlich von meiner Kollegin Michaela Diesch gelernt habe vom Unternehmen blick-reich. Sie ist Coach und Lektorin. Wir sind über mein anderes Unternehmen vomschreibenleben.de zusammengekommen und sie macht bei uns die Mindset-Arbeit mit und eben natürlich auch die Lektoratstätigkeiten und sie hat mir das sogenannte „Lebensweltmodell“ mal vorgestellt und ich möchte das gerne an euch weitergeben, weil ich das für eine gute Möglichkeit halte, um eine Standortanalyse zu machen. Wie viele von euch wissen, bin ich ja sehr aktiv im Bereich Journaling, das heißt, einerseits praktiziere ich das selber, aber ich gebe auch Workshops und Kurse im Bereich Journaling, wie man durch das reflektierende Aufschreiben seiner Gedanken zu einer höheren Lebensqualität findet. Wie man seine Probleme auf Papier wälzt und nicht im Kopf, wie man das Gedankenkarussell stoppen kann und wie man sogar auf Lösungen kommt, die einem vorher gar nicht sichtbar waren. Und dieses Lebensweltmodell, was ich euch gleich vorstellen möchte, erinnert mich stark an eine Methode im Journaling, die es auch in meinem Journaling-Kurs zum Beispiel zu erlernen gibt, und zwar wird das dort das „Lebensrad“ genannt. Vielleicht kennst du das auch schon, dann ist es jetzt eine Wiederholung, vielleicht ist das neu für dich, dann lade ich dich ganz herzlich ein, das einmal auszuprobieren und zwar unabhängig davon, ob du gerade in einer Überforderung bist oder nicht. Ich finde es super hilfreich, einmal im Monat oder einmal im Quartal so eine kleine Standortanalyse vorzunehmen und zu sehen, welche Lebensbereiche laufen gerade gut, welche laufen gerade nicht so gut und wo könnte ich Veränderungen vornehmen. Ich stelle zuerst einmal dieses Lebensweltmodell vor, damit du damit arbeiten kannst. Du kannst das parallel zu dieser Podcast-Folge auch machen, das heißt, wenn du mitmachen möchtest, dann hol dir jetzt mal ein großes Blatt Papier. A4 könnte ausreichen, wenn du ein größeres Blatt hast, umso besser, weil wir ein bisschen darauf rumschreiben wollen. Wenn du dieses Blatt Papier hast, machst du zuallererst einmal einen großen Kreis, so groß, dass er im Grunde das ganze Blatt ausfüllt bzw. oben und unten quasi an die Kanten anstößt und dieser Kreis symbolisiert deine Lebensbühne, die Bühne, auf der du dich bewegst. Und mittig in diesen Kreis kommt ein kleinerer Kreis, der groß genug sein sollte, damit du dort vier bis fünf Wörter untereinander schreiben kannst. Im zweiten Schritt schreibst du folgende drei Kategorien in den großen Kreis hinein, und zwar am besten so verteilt, dass du im nächsten Schritt gleich auch noch eine richtige farbliche Unterteilung machen kannst. Wir teilen jetzt diesen Kreis, deine Lebensbühne, in drei Teile. Du entscheidest gleich selbst, wie du diese Teile im Einzelnen benennst und auch wie groß jeder einzelne Bereich sein wird. Als Vorschlag habe ich die folgenden drei Kategorien: Ein Teil könnte „Privat“ heißen, ein Teil könnte „Beruf“ und ein Teil könnte „Rollen“ heißen oder Michaela nennt es den „Kleiderschrank“. Ich erkläre kurz, was das für Begriffe sind, damit du einschätzen kannst, wie viel Platz du dafür brauchst, also wo du auch diese Begriffe hinschreibst. Der Bereich „Privat“ umfasst alle Rollen, die du in deinem Privatleben ausfüllst. Alles, was du privat tust, also du bist zum Beispiel Hausfrau, du bist vielleicht Köchin, du bist Zuhörerin, du bist vielleicht Ehefrau, Ehemann, du bist vielleicht Mutter oder Vater, Schwester, Freund, Freundin, die kommen in diesen Bereich „Privat“. Dann gibt es diesen Bereich „Beruf“ oder „Profession“ oder auch „Organisation“. Dort kannst du entweder auch einfach den Namen deines Unternehmens reinschreiben oder des Unternehmens, in dem du arbeitest. Wenn du nebenberuflich tätig bist, kommt da natürlich beides hinzu. Ich habe bei mir persönlich das Ganze „beruflich“ genannt und habe diesen Bereich nochmal unterteilt in die einzelnen Berufe, die ich ausübe. Der dritte Bereich, der Kleiderschrank, das wird ein Bereich sein, in dem du alles notierst, was du in deinem Leben schon an Berufen und Fortbildungen und so weiter gemacht hast oder was du gerade lernst, wo du gerade eine Fortbildung machst. Ich gehe gleich im Detail nochmal auf die einzelnen Bereiche ein, aber im nächsten Schritt kannst du für dich erstmal eintragen den Bereich „Privat“, den Bereich „Beruf“ und den Bereich „Kleiderschrank“, „Lager“, „Fortbildung“ oder du kannst das natürlich auch einfach „Rollen“ nennen. Wenn du diese drei Begriffe aufgeschrieben hast, dann ist es an der Zeit, die Einteilung vorzunehmen. Dazu unterteilst du diesen großen Kreis einfach in drei Teile und zwar so, wie sie momentan in deinem Leben repräsentiert sind. Vielleicht stellst du fest, dass dein Arbeitsleben gerade den Großteil deines Lebens einnimmt, dann sollte das auf diesem Lebenskreis auch zu sehen sein. Es würde bedeuten, dass du also mehr als die Hälfte oder die Hälfte des Kreises so gestaltest, dass da der Bereich Beruf sich widerspiegelt. Würde es also von oben nach unten einfach einen Strich durchziehen und die Hälfte ist dann eben repräsentativ für den „Beruf“ oder das „Berufliche“. Vielleicht ist es auch genau andersrum, dass du gerade zum Beispiel durch Elternzeit sehr viel Familienzeit oder Privatzeit hast und wenig im Beruf arbeitest. Dann würde dein Kreis so aussehen, dass dieser Bereich „Berufliches“ etwas kleiner ist und der Bereich „Privat“ relativ groß. Wenn du meinen Newsletter bekommst, dann habe ich die entsprechende Grafiken dort auch in den Newsletter reingepackt, sodass du das sehen kannst, beziehungsweise wenn du diese Podcastfolge auf meiner Webseite siehst, kannst du auch in dem entsprechenden Beitrag dann die Grafiken sehen. Wenn du das hier nur so hörst, hoffe ich, dass ich das halbwegs anschaulich beschrieben habe, sodass du nun weißt, wie du deine drei Striche ziehen sollst und im nächsten Schritt unterteilst du eben diesen Kreis in die Bereiche, so wie sie zeitlich gerade bei dir repräsentiert werden. Im nächsten Schritt geht es darum, sich die einzelnen Bereiche mal anzusehen und darüber nachzudenken, was du eigentlich von dieser Unterteilung hältst. Wie findest du das, dass das so unterteilt ist? Was für Gedanken kommen hoch? Du kannst es gerne schriftlich machen, also reflektiere gerne mal darüber, wie diese Repräsentation dieser drei Bereiche in deinem Leben auf dich wirkt, was für Gefühle das auslöst, was für Gedanken dabei hochkommen. Vielleicht stellst du fest, dass du total zufrieden bist mit dem, wie es aufgeteilt ist. Vielleicht stellst du fest, dass du eigentlich gerne mehr, zum Beispiel private Zeit, Familienzeit hättest und der Beruf zu viel Zeit einnimmt. Oder auch andersrum, vielleicht denkst du, du würdest eigentlich ganz gerne mehr dich in deinem Beruf ausleben und das würde auf Kosten des Privatlebens gehen. Was es auch ist, nimm mal wahr, wie gerade dein Leben sich hier auf diesem Blatt Papier vor dir ausbreitet und was du darüber denkst bzw. wie du das für dich einschätzt. Wenn du das hast, gehen wir einen Schritt weiter und schauen uns die einzelnen Bereiche an und was für Rollen du in diesen Bereichen ausfüllst. Nimm dir also wieder einen Stift und schreibe in die einzelnen Bereiche rein, was du dort eigentlich tust. Das heißt, im Privatleben beispielsweise kann es so sein, dass du zum Beispiel Hausfrau bist, dass du Taxi für deine Kinder bist, dass du Trösterin bist, Schlichterin bist, Mediatorin vielleicht, dass du eben auch Ehefrau bist, dass du, ich habe bei mir noch hingeschrieben, dass ich heute jetzt gerade noch Hundehalterin bin, das geht leider dem Ende zu bei uns hier. Ich habe bei mir auch noch aufgeschrieben, dass ich Fotografin bin für meine Familie, also ich bin eine Chronistin im Grunde für unser Familienleben, aber auch im kirchlichen Kontext habe ich meine Aufgaben reingeschrieben, das habe ich bei mir persönlich im Bereich „Privat“ mit drin, meine kirchlichen Aktivitäten, wie dass ich im Chor singe, dass ich im Orchester spiele, dass ich da verschiedene Leitungsfunktionen ausfülle und so weiter und so fort. Also überleg mal, was in deinem Privatleben für Rollen vorhanden sind, die du in deinem Alltag immer mal wieder oder ständig ausfüllst. Wie gesagt, gerade so etwas wie Köchin, Einkäuferin, Schlichterin, Kreativitätsjunkie, schreib mal die Dinge auf, die du einfach so tust. Leserin ist auch eine Rolle, wenn du gerne liest. Das Gleiche machst du dann auch im Bereich „Berufliches“. Was machst du eigentlich alles in deinem Beruf? Ich in meinem Fall, das ist ja bei mir etwas ein speziell gelagerter Sonderfall. Ich habe ja mehrere Berufe und fülle verschiedene Rollen aus, deshalb steht bei mir dann so etwas wie Coach als erstes, also Beraterin, aber auch Redakteurin, weil ich meine Texte schreibe für zum Beispiel Social Media und Co. Webdesign, weil ich eine Webseite habe, die ich erstelle, Chefin, weil ich ein Team leite, Marketingfrau, weil ich mir Marketingkampagnen überlege oder mich mit dem ganzen Bereich Marketing in meinem Unternehmen beschäftige, Podcasterin, weil ich einen Podcast mache, der natürlich auch aufgenommen werden möchte. Motivatorin, weil ich natürlich mit Menschen arbeite, die ich motiviere, sowohl in meinem Team, im Backoffice als auch mit meinen Kund*innen, Personalerin, weil ich mein Team ja auch verwalten muss, ich muss es nicht nur leiten, sondern ich mache ja auch meine eigene Human Resources Abteilung sozusagen, Akquise, Sales, also alle Bereiche, die in deinem Unternehmen anfallen, mache ich größtenteils ja selbst, hier und da lagere ich aber auch Sachen aus. Schreib also für dich einmal auf, was für Rollen du in deinem Beruf ausfüllst und wenn du zu denjenigen gehörst, die nebenbei auch gerne schreiben möchten, gehört natürlich auch dein Bereich Autor*in sein dazu. Was für Rollen füllst du als Autor*in aus? Du bist Märchentante, Märchenonkel, Unterhalter*in, vielleicht auch Ratgeber*in, du bist auch dort Redakteur*in für deine Social Media Beiträge, für deine Newsletter. Überleg da wirklich mal, was diese einzelnen Berufssparten für Rollen mit sich bringen. Wenn du das hast, dann folgt im dritten Schritt der Bereich, wie gesagt „Kleiderschrank“ oder ich habe es bei mir einfach nur mit „Rollen“ übernommen. Das sind, wie ich schon sagte, Begriffe oder Ausbildungen, Fortbildungen, Qualifikationen, die du im Laufe deines Lebens erworben hast oder die du jetzt auch gerade dabei bist zu erwerben. Hier schreibst du zum Beispiel rein, welche Ausbildung du mal gemacht hast, welches Studium, falls du das gemacht hast, welche Fortbildungen du hast, bist du zu irgendwas ausgebildet worden. Hast du irgendwelche Zertifikate bekommen oder irgendwelche Weiterbildungen gemacht? Bei mir ist das zum Beispiel, ich bin Fremdsprachen-Korrespondentin, das ist meine erste Ausbildung, die ich gemacht habe. Habe dann aufgesattelt als Europasekretärin, das habe ich damit aufgeschrieben. Dann bin ich Bachelor of Business Administration, das habe ich in England studiert, habe dann als Assistentin der Geschäftsleitung gearbeitet. Das habe ich dort in meinem Bereich mit aufgeschrieben. Dann habe ich auch Sekretärin im Allgemeinen aufgeschrieben, weil ich nicht immer nur für die Geschäftsleitung gearbeitet habe, sondern war auch zum Beispiel Vertriebsassistentin, war Marketingvizeleiterin in unserer Abteilung, habe schon als Social-Media-Managerin bei BMW gearbeitet. Natürlich habe ich den Bereich Lektorin damit aufgenommen und seit neuestem natürlich dann eben auch zertifizierte Lebensberaterin, das war so die letzte Fortbildung, die ich gemacht habe. Diese ganzen Qualifikationen kommen da rein. Das soll vor allen Dingen auch mal so diesen Blick dafür öffnen, was du alles schon geschafft hast, was du schon gemacht hast, was du schon geleistet hast, was aber auch vielleicht deine Träume sind. Hier verbinden sich im Grunde Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die anderen beiden Bereiche sind eine Momentaufnahme, wie jetzt gerade dein Leben aussieht, welche Rollen du jetzt gerade erfüllst und dieser Bereich „Kleiderschrank“, wie Michaela das genannt hat, der repräsentiert, was du eigentlich mit dir im Gepäck, in deinem Koffer, in deinem Kleiderschrank schon mit dir rumträgst, was du aber nicht immer anziehst. Also ich mache beispielsweise jetzt aktuell keine Tätigkeiten als Vertriebsassistentin. Ich könnte das jederzeit wieder machen, also ich könnte mir, ich könnte diesen Kleiderschrank öffnen und das entsprechende Vertriebsassistentinnenkostüm rausholen und anziehen, aber ich habe dafür jetzt gerade keinen Bedarf. Es ist einfach da, ich könnte es nutzen, aber es liegt einfach nur rum. So ist im Grunde die Übersicht, dass man einfach nicht vergisst, was für Qualifikationen auch schon einfach in dir vorherrschen, die du vielleicht momentan auch gar nicht nutzt. Das ist im Grunde schon eine gute Ausgangslage für eine Reflexion. Schau dir also gerne im nächsten Schritt an, was für vielleicht neue Gedanken jetzt aufkommen oder welche Gedanken von vorher sich auch noch einmal intensivieren. Vielleicht fällt dir jetzt erst auf, was du eigentlich alles schon gemacht hast. Vielleicht stellst du auch fest, dass du zu viele Rollen machst oder dass du hier und da Rollen ausfüllst, die dir gar nicht bewusst waren, die du einfach so übernimmst. Reflektier mal ein bisschen darüber, welche Rollen gerade überhaupt alles in deinem Leben drin sind. Eventuell kennst du auch schon die Coachingübung mit dem inneren Team. Das innere Team repräsentiert ja auch verschiedene Rollen und Eigenschaften, die in einem drin sind. Wir können gerne an einer anderen Podcastfolge das mal aufdröseln. Jetzt geht es aber wieder zurück zum Lebensweltmodell und zum nächsten Schritt. Wenn du also ein bisschen darüber reflektiert hast, wie diese Rollen in deinem Leben eigentlich aussehen, dann kommt noch ein wichtiger Schritt, der tatsächlich wirklich sehr augenöffnend sein kann. Und zwar nimmst du dir einen Stift. Ich mag das ganz gerne, wenn es dann eine andere Farbe ist, aber das ist sehr individuell. Also du kannst es auch einfach mit dem Stift machen, den du jetzt auch hast. Und dann geht es im Grunde an so eine Art Bewertung. Schau dir jede Rolle an und gib ihr eine Bewertung hinsichtlich der, ich sag mal Energie, die sie dir gibt. Vielleicht stellst du fest, dass du im Beruf Dinge machst, also Rollen ausfüllst, die dir einfach sehr viel Energie geben, die du total gerne machst, die dich glücklich machen, auf Deutsch gesagt. Oder wo du das Gefühl hast, da gehst du auf, da bist du ganz du selbst, das ist deine Berufung. Wenn du solche Rollen bei dir findest, dann kannst du dort zum Beispiel dreimal ein Plus-Zeichen machen. Es gibt vielleicht auch Rollen, die im Gegenteil dazu dir sehr viel Energie rauben, die dir Stress verursachen. Wir wissen natürlich, dass die Gedanken dahinter den Stress verursachen. Bei mir ist das zum Beispiel das Thema Buchhaltung und Steuer. Immer wenn ich damit zu tun habe, kriege ich Schweißausbrüche und ich beschäftige mich nicht gerne mit diesen Themen. „Steuerfrau“ habe ich bei mir aufgeschrieben, da ich für meine Steuern ja auch mitverantwortlich bin in Zusammenarbeiten mit meiner Steuerberaterin. Aber trotzdem muss ich ja die Buchhaltung machen und das ist zum Beispiel bei mir definitiv ein Bereich, der zwei Minus-Zeichen bekommt, weil ich das Gefühl habe, dass mir das Energie raubt, dass mir das keinen Spaß macht und dass ich das ungern mache. So kannst du durch die einzelnen Rollen gehen und von drei Minuszeichen bis drei Pluszeichen einfach mal machen. Du kannst natürlich auch ein Plus-Minus machen, also ein Neutral-Zeichen. Bei den Dingen, wo du sagst, raubt mir jetzt keine Energie, gibt mir keine Energie, ist einfach neutral. Dann mache ich immer ein Plus- und Minus-Zeichen hintereinander. Und so gehst du mal durch diese einzelnen Rollen durch und bewertest sie. Das war für mich jetzt auch, als ich das zuletzt gemacht habe, ein wirklich sehr großer Faktor und auch eine große Hilfe für anstehende Entscheidungen, weil es einfach noch mal so auf einen Blick zeigt, was mir wichtig ist, was mir Energie gibt, was ich gerne mache, wo ich aufgehe und wo ich Dinge mache, die ich nicht gerne mache, die mir Energie rauben, die ich am liebsten eigentlich abgeben oder weggeben würde. Und das ist dann auch der nächste Schritt, sich das anzugucken und Rückschlüsse zu ziehen: Was bedeutet das? Könnte es sein, dass du in deinem Privatleben zum Beispiel viele Dinge machst, die du eigentlich gar nicht machen möchtest, oder auch natürlich in deinem Beruf? Gibt es Möglichkeiten, das zu ändern? Es gibt nicht immer die Möglichkeit, das zu ändern, aber manchmal hat man die Möglichkeit, Sachen zum Beispiel zu halbieren. Also ich habe zum Beispiel mir irgendwann eine Assistentin geholt, weil ich gemerkt habe, dass ich der Flut der E-Mails nicht mehr Herr wurde und mir gesagt habe, ich brauche jemanden, der bestimmte Dinge kommuniziert für mich, weil ich das nicht schaffe. Ich schaffe das nicht so gut, weil ich mich lieber auf andere Sachen konzentrieren möchte. Man kann also Sachen teilweise abgeben, man kann auch Sachen zusammen machen, also die Buchhaltungssachen zum Beispiel mache ich zusammen mit meiner Assistentin. Ich bereite Sachen vor und sie bereitet Sachen nach und wir machen das quasi dann eben zusammen. Das gibt mir die Sicherheit, dass ich das rechtzeitig fertig mache und dass ich nicht ganz allein mit dem großen Berg dastehe. Der Bereich „Rollen“ wird dabei ausgeklammert, also du kannst selbstverständlich über die Rollen nachdenken, die du als Fortbildungen schon gemacht hast oder was dir davon besonders viel Spaß macht. Ich klammere den Bereich in der Regel aus, weil mich eher interessiert, was meine aktuelle Ist-Situation widerspiegelt, aber mach das so, wie es sich für dich gerade richtig anfühlt. Und dann kommt noch ein letzter Schritt, denn wir haben noch diesen kleinen Kreis in der Mitte, wo jetzt noch nichts drinstehen sollte und dort schreibst du deine Top Werte, deine wichtigsten Prioritäten rein, deine wichtigsten Werte im Leben. Es ist im Coaching sehr häufig so, dass wir uns mit den Lebenswerten auseinandersetzen und hier, ich gehe davon aus, dass du in echt natürlich mehr als nur irgendwie drei, vier, fünf Werte in deinem Leben hast, aber vielleicht kannst du die auf deine drei, vier, fünf top Werte herunterbrechen, die einfach am wichtigsten sind. Also bei mir steht da so etwas wie Selbstbestimmung/Freiheit. Freiheit ist mein Hauptwert, der mir am wichtigsten ist im Leben, aber auch Kreativität, vielleicht so was wie Genuss oder Luxus. Da kann aber auch so etwas stehen wie Familie, Freundschaft oder Gesellschaft bzw. soziale Kontakte, Beziehungen. Da kann Ehe stehen, da kann Freude stehen, da kann Reisen stehen. Was sind deine wichtigen Werte in deinem Leben? Was ist das Wichtigste, woran du dich eigentlich orientieren möchtest? Und als vorletzter Schritt kommt dann die Analyse: Inwieweit passen die Rollen, die du aktuell ausfüllst, mit deinen Werten überein? Und da wird es nicht selten zu Konflikten kommen. Also bei mir zum Beispiel ist Freiheit ja mein größter Faktor, mein größter Wert, das, was mir am wichtigsten ist, aber ich habe auch zwei kleine Kinder und einen sehr alten Hund und das ist dementsprechend häufig eigentlich ein Konflikt, weil ich natürlich nicht immer so selbstbestimmt mein Leben führen kann, wie ich das machen könnte, wenn ich zum Beispiel diese Faktoren nicht hätte. Gleichzeitig ist Familie oder Muttersein auch ein großer Wert in meinem Leben, der eben kollidiert mit meiner Freiheitsliebe. Und darüber kann ich dann nachdenken, wie ich das finde erst einmal, ob das überhaupt ein Problem für mich ist, wenn ja, warum und was ich natürlich ändern könnte. Wenn ich herausgefunden habe, inwieweit mein aktuelles Leben mit meinen wichtigsten Werten übereinstimmt oder auch nicht übereinstimmt, kann ich mir überlegen: Was könnte ich am ehesten verändern, um hier Abhilfe zu schaffen? Was müsste sich ändern? Was kann ich vielleicht auch nicht ändern? Ich habe schon einmal in der Folge über Entscheidungen treffen und Zeitmanagement gesagt, dass man immer eine Entscheidung hat. Wenn du feststellen würdest, dass zum Beispiel deine Familie dir alle Energie raubt und dir gar keinen Spaß macht – ich stelle das jetzt einfach mal so in den Raum – dann hättest du theoretisch jederzeit die Möglichkeit, einfach wegzugehen. Du könntest jederzeit deine Familie verlassen. Dem stehen meistens noch andere Werte entgegen, warum du das nicht machst, weil du vielleicht andere starke Glaubenssätze hast, die sagen, „Das ist für mich keine Option, weil, …“ Aber es gibt ja auch wirklich die Fälle, wo es so gemacht wird, wo gesagt wird, ich mache das, um zum Beispiel, psychisch da gut rauszukommen. Setz dich also mal mit deinem eigenen Lebensweltmodell hin und denk darüber nach, ob es etwas gibt, was du verändern kannst. Vielleicht stellst du fest, dass du sehr wenig Zeit für dich hast, dass du eigentlich als Wert so etwas wie die Selbstbestimmung hast, aber das Gefühl hast, immer fremdgesteuert zu sein. Was könntest du denn tun, um dir Zeit zu nehmen? Wie viel Zeit nimmst du dir für dich selbst und wie könntest du davon vielleicht mehr einplanen? Da möchte ich einmal ganz kurz den Hinweis geben auf mein Buch „Alles aus dem Kopf. Finde Zeit für das, was du liebst“, weil dort beschrieben ist, wie du mehr Raum und Zeit schaffst für dich selbst und für die Dinge, die dir eben wichtig sind. Ich verlinke das mal in der Videobeschreibung und würde mich natürlich freuen, wenn du diese Übung auch für dich umsetzt. Einfach mal so als Halbjahresreflektion oder auch natürlich mal gerne zum Start des Jahres oder zum Ende eines Jahres. Was kann man tun, um die nächsten Monate anders zu gestalten, sodass du ganz individuell und persönlich einen Schritt weitergehen kannst in Richtung „erfüllt leben“? Und was „erfüllt leben“ bedeutet, legst du selbst fest. Für die einen ist es eine bestimmte berufliche Erfüllung, für die anderen ist es eine familiäre Erfüllung, für Dritte ist es Selbstbestimmung oder für Andere ist es eben eine ganz besondere Art von Lebensstil. Befasse dich gerne einmal mit diesen Punkten und geh gerne auch durch die Links in der Videobeschreibung zum besagten Buch oder aber auch, wenn du möchtest, melde dich zum Journalingseminar an, was im September stattfinden wird. Alle Infos dazu findest du in der Videobeschreibung und ich wünsche dir nun ganz viel Spaß und viel Freude und Erkenntnisse bei deiner individuellen Gestaltung des Lebensweltmodells.

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